Also ich weiss ja nicht… Ich glaub aus mir und Cordoba wird wohl nie was werden. Ich werd
irgendwie nicht warm mit dieser Stadt… Sie ist laut und gross und halt wie man
sich ne Grossstadt vorstellt. Nur in schoen… Es gibt wirklich viele schoene
Haueser hier aber irgendwie laufe ich immer nur mehr oder weniger ziellos durch
die Strasse. Das mach ich sonst zwar auch aber irgendwie machts sonst mehr Spass.
Ich fuehl mich klein und verloren…
Mein Hostel is auch total langweilig. Mir
fehlen Mendoza und meine kleinen Freunde von dort und la buena onda des
shitholes…. Ich langweile mich. Mit nem Chilenen und nem Argentinier wechsel
ich das Hostel. Hier siehts schon besser aus. Zum Glueck wohnt Walter, der mit
mir in Mendoza gearbeitet hat, in Cordoba. Per Sms schick ich nen Hilferuf und
so treffen wir uns abends um das Nachtleben zu erkunden.
Nachts
gefaellt mir Cordoba viel viel besser. Es ist nicht so unertraeglich heiss und
ueberall sind Leute auf der Strasse.
Nachdem viel Bier und Fernet geflossen ist dann der rettende Einfall von
Walter: “Wir gehn in dein Hostel, holen
alles raus, verlangen das Geld zurueck und du wohnst bei mir und meiner
Familie!” Gesagt getan und so fluechte ich nachts um halb 5 aus meinem Hostel mit Sack und Pack.
Wunderbar,
Walter wohnt in nem Viertel ausserhalb des Zentrums. Es ist angenehm ruhig und
ich hab mein eigenes Zimmer. Luxuuuuuuuus :D
Und so
bleib ich also ein Weilchen. Sogar fast ne Woche. Ich bin auch eingeladen
Weihnachten dort zu feiern und bin da auch froh drueber. Ich wuerde nur ungern
in dieser komischen Stadt an Weihnachten allein in nem Hostel verbringen in dem
vielleicht doofe Stimmung herrscht.
Weihnachten
lauft komplett anders ab als ich es gewohnt bin. An Heilig Abend wird ein
Haufen Essen gemacht. Natuerlich hauptsaechlich Fleisch (was auch sonst?). Wir
sitzen draussen im Hof und am Tisch steht ein grossen Standventilator (wegen die Hitze ne?!) Um Mitternacht gibt s dann
Feuerwerk wie bei uns an Silvester und danach die Bescherung bei der keiner weiss
wer einem was geschenkt hat. Und danach wird getrunken. Fernet Cola. Juhuu
J
Am zweiten
Weihnachtsfeiertag passiert dann garnichts. Nur Katerstimmung und Resteessen
vor der Glotze…
Ich bleib
noch ein paar Tage aber dann ist es fuer mich Zeit weiterzuziehen. Ich brauch
mehr Input…
Ich beschliesse nach la Cumbre zu gehen. Ein kleines Dorf in
der Provinz Cordoba umschlossen von gruenen Huegeln und Bergen. Ueber
Couchsurfing finde ich dann einen kleinen Schatz: La Vecindad. Ein Hof den sich ein Hostel (das
aber noch nicht offen ist) eine Bar, ein Antiquitaetengeschaft, mehrere Kuenstler
und Kusthandwerker teilen. Ueberall
stehen alte Moebel, alles ist bunt, im Hof stehen riesige Skulpturen und
ueberall haengen Bilder. Und wieder hab ich mein eigenes Zimmer. Mir gehts also
gut.
Gleich am naechsten Tag mach ich
Naegel mit Koepfen. Ich werd mich hoch in die Luefte schwingen! La Cumbre ist
in Argentinien der Ort schlechthin wenns ums Paragliden geht. Man startet ueber
dem Rio Pinto und soll eine super Aussicht haben. Aber als ich dann oben an der
Rampe steh weiss ich nichtmehr ob das wirklich so eine gute Idee war. Ganz
schoen weit runter gehts da… Am meisten
Schiss hab ich vor dem Moment wenn der Boden aufhoert . Wenn man die Kante
erreicht hat… Aber ein Zurueck gibts nicht. Ich werd festgeschnallt und Fechu
stellt den Schirm auf.
“Renn!” schreit er… “Aaaalter!” denk
ich und renn. Und dann, noch bevor wir die Kante erreichen, hebt uns der Wind
schon hoch und nimmt uns mit und wir fliegen! Wirklich ein sagenhaftes Gefuehl
so hoch oben voellig geraeuschlos zu schweben und natuerlich ein wunderbarer
Ausblick.
Von meinem Couchsurfer werde ich eingeladen laenger zu bleiben und Silvester
dort zu verbringen. Wir feiern mit vielen Leuten und viel Fleisch guter Musik und
viel Fernet und allem, was die Bar sonst noch so hergibt. Das Feuerwerk faellt
klein aus. Sind ja schliesslich aufm Dorf :)
Von la Cumbre schau ich mir noch ein paar anderer Doerfer
an. Einen Tag verbring ich mit freunden in San Marcos. Ein kleine Hippiedorf in dem es wirklich sehr
sehr gemuetlich zugeht. Mit einem schoenen Fluss in dem man baden kann.
Und auch
Capilla del Monte statte ich nen Besuch ab. Hier kommen anscheinden des
oefteren Ufos vorbei. Ich seh allerdings keins. Dafuer bin ich am Stausee ganz
alleine und verbring ein paar sehr entspannte Stunde mit Wander und Baden. Naja
nicht ganz allein. Unterwegs hab ich nen kleinen Hundefreund gefunden der den
ganzen Tag mit mir verbringt :)
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